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Belgier Thierry Neuville gewinnt “Heimspiel”

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TRIER. Die Belgier Thierry Neuville und sein Beifahrer Nicolas Gilsoul haben auf einem Hyundai i20 die ADAC Rallye Deutschland für sich entschieden. Es ist der erste Sieg für Neuville und Hyundai in einem WM-Lauf. Die um den Weltmeistertitel kämpfenden Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala kamen nicht ins Ziel. Dennoch gab es für VW Grund zum Feiern – die Markenweltmeisterschaft ist den Wolfsburger nicht mehr zu nehmen.

Über Langeweile mussten sich Fans bei der diesjährigen “Deutschland” nicht beklagen. Schon beim Shake-Down in Konz lieferte der heutige Sieger unfreiwillig spektakuläre Unterhaltung, als er das “Warm-Up” nach einem sechsfachen Überschlag beenden musste. Dass er am nächsten Morgen mit einem wie neu aussehenden Auto an den Start gehen konnte, war schon fast ein Wunder und forderte sogar den Beifall der Konkurrenten heraus. Dass es am Ende zum Sieg reichte, zeigt nicht nur, dass die Mechaniker ganze Arbeit geleistet hatten – Glück gehörte auch dazu.

Zunächst erwischte es WM-Spitzenreiter Sébastian Ogier (VW Polo), der gleich zwei Unfälle baute und ebenso aufgeben musste, wie sein Teamkollege Jari-Matti Latvala, der als Führender in den Schlusstag gegangen war, dann aber in der ersten Wertungsprüfung des Tages nach einem veritablen Crash, bei dem er und sein Beifahrer Anttila Miikka glücklicherweise ebenfalls unverletzt blieben. Damit zerstob aber die Hoffnung des Finnen, seinem Widersacher um die WM-Krone näher auf den Pelz zu rücken.

Der “Platz an der Sonne” war bis zum letzten Tag während der gesamten Rallye mit einem Fluch belegt. Denn auch der Nutznießer der Ausfälle von Ogier und Latvala, der Brite Kris Meeke, konnte sich seiner ihm zugefallenen Favoritenrolle nur kurz erfreuen. Eine Wertungsprüfung nach Latvala war “die Deutschland” auch für ihn zu Ende, Neuville wurde nach vorne gespült. Und der Belgier ergriff die Chance auf seinen ersten WM-Sieg am Schopf. Bei seinem “Heimspiel” – Neuville kommt aus dem belgischen Grenzstädtchen St. Vith – siegte er am Ende mit 40,7 Sekunden vor den Spanier Daniel Sordo, der damit den Doppelsieg für Hyundai perfekt machten. Der Norweger Andreas Mikkelsen rettete die VW-Ehre auf seinem Polo mit einem Podiumsplatz.

Volkswagen Motorsport hat dennoch die Herstellerwertung vorzeitig für sich entschieden und wird auch den Einzelweltmeister stellen, denn für den Titelgewinn kommen wohl nur noch Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala in Frage. Rein theoretisch hat auch Andreas Mikkelsen bei vier noch ausstehenden Veranstaltungen eine Chance – aber auch der fährt für Volkswagen.

Endergebnis ADAC Rallye Deutschland

1 Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (Belgien), Hyundai i20 WRC, 3:07:20.2 Stunden
2 Dani Sordo/Marc Marti (Spanien) Hyundai i20 WRC, +40.7
3 Andreas Mikkelsen/Ola Floene (Norwegen), VW Polo, +58.0
4 Elfyn Evans/Daniel Barritt (Großbritannien), Ford Fiesta RS, +1:03.6
5 Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (Finnland), Ford Fiesta, +1:10.5
6 Mads Östberg/Jonas Andersson (Norwegen/Schweden), Citroën DS3 WRC +1:22.7
7 Martin Prokop/Jan Tomanek (Tschechien) Ford Fiesta RS, +4:52.8
8 Dennis Kuipers/Robin Buysmans (Niederlande/Belgien), Ford, +9:18.1
9 Pontus Tidemand/Emil Axelsson (Schweden), Ford Fiesta R5, +11:35.4
10 Ott Tanak/Raigo Moelder (Estland), Ford Fiesta R5, +11:37.2

Der Sieger eines WM-Laufs bekommt 25 Zähler, der Zweitplatzierte 18, der Drittplatzierte 15 und so weiter bis zum Zehntplatzierten, der noch einen Punkt bekommt (25-18-15-12-10-8-6-4-2-1). Außerdem bekommen die drei schnellsten WRC-Crews der “Power Stage” Bonuspunkte – der Prüfungssieger drei, der Zweitschnellste zwei und der Drittschnellste einen.

Stand WRC-Herstellerwertung nach der ADAC Rallye Deutschland

1 Volkswagen Motorsport 305
2 Citroen Total Abu Dhabi WRT 138
3 Hyundai Motorsport 131
4 M-Sport WRT 128
5 Volkswagen Motorsport II 109
6 Jipocar Czech National Team 40
7 RK M-Sport WRT 21
8 Hyundai Motorsport N 12

Stand WRC Fahrerweltmeisterschaft nach der ADAC Rallye Deutschland

1 Sébastien Ogier, Volkswagen 187
2 Jari-Matti Latvala, Volkswagen 143
3 Andreas Mikkelsen, Volkswagen 110
4 Mads Ostberg, Citroen 74
5 Mikko Hirvonen, Ford 73
6 Thierry Neuville, Hyundai 73
7 Elfyn Evans, Ford 57
8 Kris Meeke, Citroen 54
9 Martin Prokop, Ford 37
10 Henning Solberg, Ford 26

Sieger Thierry Neuville (rechts) und Beifahrer Nicolas Gilsoul lassen sich feiern. Pokale und Champagner für die Sieger stehen bereit. Ott Tanak freut sich über seinen 10. Platz. Viele Zuschauer hatten den Weg zur Porta Nigra gefunden, um den Siegern einen gebührenden Empfang zu bereiten. Martin Prokop freut sich über seinen 7. Platz. Der Schwede Mads Ostberg belegte im Endergebnis Rang 6. Andreas Mikkelsen fuhr den dritten Platz ein. Zweitplatzierter Dani Sordo im Interview. Vor herrlicher Kulisse ließen sich die Sieger feiern. Das Team von Hyundai feiert den Doppelsieg. Auf dem Podium: Dani Sordo mit Beifahrer Marc Marti, Thierry Neuville mit Beifahrer Nicolas Gilsoul und Andreas Mikkelsen mit Beifahrer Ola Floene. Auch Kulturdezernent Thomas Egger (ganz rechts) ist mit von der Partie. Motorsport-Legende Hans-Joachim "Striezl" Stuck Die Champagnerdusche darf nicht fehlen. Die beiden Siegerautos um Neuville und Sordo lassen die ALS-Icebucket-Challenge über sich ergehen. ... und werden nass gemacht.

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Bildquelle: Jürgen Bohr


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