Quantcast
Channel: lokalo.de
Viewing all articles
Browse latest Browse all 28910

Trotz drängender Probleme – Birk sagt Sitzung zu Schulen ab

$
0
0

TRIER. Am Montag gehen die Schulsommerferien zu Ende, und auch am Trierer Augustinerhof kehrt dann wieder der Arbeitsalltag ein. Die Städtischen sind aus dem Urlaub zurück, und drängende Probleme müssen angegangen werden. Die überraschende Schließung der Mäusheckerhalle und die Ungewissheit für die Egbert-Schüler tragen ein Übriges dazu bei, dass bei allen Beteiligten der Druck stetig wächst. Schuldezernentin Angelika Birk (Grüne) lässt sich davon offenbar nicht beeindrucken: Kurzerhand sagte sie nach lokalo-Informationen die Sitzung des Fachausschusses zur Schulpolitik ab − trotz der drängenden aktuellen Probleme.

Es ist eigentlich nicht ungewöhnlich, eine Ausschusssitzung abzusagen. Aber es ist durchaus bedenklich, wenn es genau der Ausschuss ist, bei dessen Thematik es derzeit die drängensten Probleme gibt. Beispiel Mäusheckerhalle: Mit sofortiger Wirkung schloss die Stadtverwaltung in der vergangenen Woche die Sporthalle. Grund für die Schließung sei ein statisches Problem. Neben den Sportvereinen, die die Halle nutzen, kommen nun auch die Schulen in Bedrängnis.

Schüler des Friedrich-Spee-Gymnasiums und der Realschule plus aus Ehrang nutzen die Halle für ihren Schulsport und stehen so kurz vor Schulanfang am Montag vor massiven Problemen. Sollte die Halle dauerhaft geschlossen bleiben müssen, gibt es kaum praktikable Ausweichmöglichkeiten. 

Betroffen von einer Schließung ist auch die Halle am Grüneberg. Aufgrund jahrelang angestauten Schimmelbefalls muss die Halle nun großflächig saniert werden. Auch hier trifft das Problem Schüler. Die Sporteinrichtung wird normalerweise von der Egbert-Grundschule genutzt. Der Schulsport muss nun in die Grundschule Olewig verlagert werden.

Heißt für die Kinder konkret: Erst pendeln sie in die Grundschule Kürenz, da ihr eigenes Schulgebäude nach wie vor ebenfalls wegen Schimmelbefall geschlossen ist. Und zum Sportunterricht geht dann die Pendelei nach Olewig weiter.

Nicht nur für den Schulsport problematisch: Dirk Passiwan und seine Rollstuhlbasketballer stehen vor ernsten Problemen wegen der Sperrung der Mäusheckerhalle.

Nicht nur für den Schulsport problematisch: Dirk Passiwan und seine Rollstuhlbasketballer stehen vor ernsten Problemen wegen der Sperrung der Mäusheckerhalle.

Wie lange diese Situation noch anhält, ist unklar. Für die Grüneberghalle liegt noch kein konkreter Wiederöffnungstermin vor. Die Zukunft der Grundschule Egbert ist ungewiss und die Palette möglicher Szenarien breit gefächert. Von Schließung über provisorische Sanierung bis hin zum Neubau ist alles denkbar. Entsprechende Gutachten liegen mittlerweile vor. Was fehlt ist ein mutiger Impuls aus dem Rathaus. Dort müsste man Eltern und Schülern eigentlich Gewissheit verschaffen.

Doch statt diese Probleme anzugehen, sagte Schuldezernentin Angelika Birk in der vergangenen Woche die nächste Sitzung des Schulträgerausschusses, die für den 18. September geplant war, ab. In Ihrem Rundschreiben an die Ausschussmitglieder heißt es: “Aufgrund der Urlaubszeit war eine Abstimmung mit den verschiedenen beteiligten Ämtern nicht möglich.” Heißt im Umkehrschluss: Während der gesamten Sommerpause hat sich in Sachen Schulen nichts bewegt.

Fraglich ist nur, ob das tatsächlich an der Urlaubszeit liegt oder an der fehlenden Zusammenarbeit der Dezernate. Problembedingt müssten Baudezernat und Schuldezernat so eng zusammenarbeiten wie nie zuvor. Doch angesichts der Feindschaft zwischen den beiden Damen des Stadtvorstandes erscheint dies eher unrealistisch. Birk und Kollegin Simone Kaes-Torchiani (CDU), die Chefin des Bauderzernats, können nicht miteinander – ein offenes Geheimnis in Triers politischer Szene.

Hier kommt eine Idee der Linksfraktion im Trierer Stadtrat ins Spiel. In einer aktuellen Pressemitteilung fordern sie die Einsetzung eines Runden Tisches zur “Ausgestaltung der Trierer Schul- und Freizeitlandschaft”. Neben den politischen Akteuren sollen dort auch die Schulleiter und Zuständigen der Sportvereine gehört werden. Aufgrund der Dringlichkeit der Probleme ist jedoch fraglich, ob ein neu eingerichtetes Gremium den Handlungsspielraum durch kreative Ideen erweitern würde oder doch den Lösungsprozess weiter verzögert. (rom)

Bildquelle: Eric Thielen, Sandra Wagner


Viewing all articles
Browse latest Browse all 28910