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Junge Union appelliert an Skater

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TRIER. Dass es doch keine Lösung für das vor dem Scheitern stehende “Projekt X”  gibt, enttäuschte in den vergangenen Tagen nicht nur die beteiligten Akteure selbst. Das erfolgreiche Skaterprojekt, das derzeit in der Aachener Straße in einer ehemaligen Supermarkthalle untergebracht ist, muss aufgrund eines aktuellen Bebauungsplans potentiellen Investoren weichen. Ein Alternativangebot von Stadt, SWT und Reh-Stiftung schlugen die Skater Anfang der Woche nach langer Planungsphase überraschend aus. Die Junge Union appelliert nun an die Skater.

Am vergangenen Donnerstagnachmittag ließ Oberbürgermeister Klaus Jensen die Bombe platzen: Es gibt keine Einigung auf eine Alternative für das Projekt X, das aus seiner alten Halle raus muss. Jensen legte dar, die Stadt habe gemeinsam mit den Stadtwerken (SWT) und der Reh-Stiftung seit einigen Monaten “mit allen zur Verfügung stehenden Kräften und Geldern” die Herrichtung eines alten Busdepots in der Eurener Straße für die Jugendlichen vorbereitet. Die Baumaßnahmen hätten sich die Akteure insgesamt 650.ooo Euro kosten lassen.

Doch die Skater machten im letzten Moment einen Rückzieher. Projektverantwortlicher Axel Reichertz argumentierte, aus Sicht der Skater habe die Halle keine Erfolgsaussichten. Das Credo der Skater: dann lieber gar keine Halle. Gegenüber lokalo erklärte Reichertz, dass es ein ähnliches Gefühl wie bei der Besichtigung einer neuen Wohnung sei, in der man sich nicht sofort wohlfühle. Thorsten Wollscheid, stellvertretender Kreisvorsitze der Jungen Union und Stadtratsmitglied, kann das nicht nachvollziehen: “Wenn man nur zur Zwischenmiete wohnt und eine neue Wohnung angeboten bekommt, muss man auch bereit sein Kompromisse einzugehen, wenn man nicht plötzlich auf der Straße stehen will”, so der Vertreter der Jugendorganisation der CDU.

Deshalb appellieren die Jungpolitiker nun an die Skater. “Da die Anzahl der Möglichkeiten für einen neuen Standort in Trier stark begrenzt ist, wie die lange Suche zeigte, appelliert die Junge Union an alle Betroffenen und Nutzer, dass die Verantwortlichen ihre Entscheidung nochmals überdenken, um einer positiven Lösung für alle nicht im Wege zu stehen”, heißt es in einer Pressemitteilung. Ob der Appell wirkt, wird sich zeigen. Oberbürgermeister Jensen hatte bereits betont, die Baupläne lägen nach wie vor in seiner Schublade. Eine Kehrtwende der Skater wäre aus Sicht der Stadt möglich.

Das sieht Reichertz anders. Bereits am Donnerstag hatte er gegenüber lokalo darauf hingewiesen, die eilig einberufene Pressekonferenz des OB führe dazu, dass der öffentliche Druck auf die Skatergemeinde wachse. Reichertz sieht den Druck aber auch für die andere Richtung. Würden sich die Skater doch für die Alternative in der Eurener Straße entscheiden, laste ein großer Druck auf den Schultern der Jugendlichen und der Projektbegleiter. Sollte das Projekt keinen Erfolg am neuen Standort verzeichnen, wären unnötig öffentliche Gelder aufgewendet worden. Trotz des Appells der Jungen Union: Eine Meinungsänderung der Skater gilt daher als unwahrscheinlich.

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Bildquelle: Privat


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